Dienstag, 30. August 2011

Rezension: "Der Sommerfänger"

Achtung: Dies ist der fünfte Teil der Reihe, daher können Spoiler für die ersten vier Teile nicht verhindert werden!

  • Autorin: Monika Feth

  • Titel: Der Sommerfänger

  • Taschenbuch: 448 Seiten 

  • Verlag: cbt (11. April 2011) 

  • ISBN-10: 3570307212 

  • ISBN-13: 978-3570307212

  • Teil einer Reihe? Ja, der fünfte Teil der Jette-Thriller




  • Ich bin ein großer Fan der Jette-Thriller. Da war es natürlich sofort klar, dass ich auch den fünften Teil lesen werde. Gesagt, getan.

    Handlung:
    Endlich ist Jette wieder glücklich. Die Ereignisse der letzten zwei Jahre hat sie mehr oder weniger verarbeitet und genießt das Leben.
    Denn sie ist verliebt. In Luke. Es könnte alles so schön sein. Doch dann wird Lukes Mitbewohner ermordet. Und alles deutet darauf hin, dass Luke der Mörder ist. Denn kurz nachdem der Mord passiert ist, ist Luke verschwunden. Einfach so.

    Jette stellt fest, dass Luke ihr eigentlich nichts von sich erzählt hat. Er hat nie über seine Familie gesprochen und hat Jette nie zu sich nach Hause eingeladen. Und dann verschwindet er ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Was ist Lukes Geheimnis? Ist Luke tatsächlich ein Mörder? Jette glaubt fest an seine Unschuld, obwohl alles gegen ihn spricht.
    Und obwohl Jette schon einmal einen Mörder geliebt hat - eine Liebe, die sie fast das Leben gekostet hat.

    Das verliebte Mädchen beschließt Luke zu suchen, dabei ist ihr nicht klar, in welcher Gefahr sie schwebt.


    Meine Meinung

    "Der Sommerfänger" ist der fünfte Teil der Jette-Reihe und es wäre ratsam, die Bücher hintereinander zu lesen, denn es werden immer wieder Handlungsstränge aus den vorangegangen Teilen aufgegriffen. Außerdem kann man so die Parallelen erkennen, die zwischen dem ersten und dem fünften Band vorhanden sind - denn genau diese Parallelen machen die ganze Geschichte so dramatisch. Jette ist verliebt, hat es endlich geschafft, das Erlebte zu verarbeiten, da scheint sich der ganze Albtraum zu wiederholen. Eine grausame Vorstellung, nicht wahr?

    Wie immer macht es Spaß, in die Geschichte abzutauchen, denn sie ist atmosphärisch sehr dicht geschrieben. Außerdem sind die Charaktere  sehr, sehr sympathisch (ausgenommen "den Bösewicht"). Leider hat mich das Buch erst ab der Hälfte gefesselt - zu spät für einen Thriller, wie ich finde. Als ich die anderen vier Teile gelesen habe, war ich ab der ersten Seite gefangen in der Geschichte. Das war hier nicht der Fall. Leider.

    Wie schon erwähnt, die Charaktere sind unglaublich sympathisch. Monika Feth weiß, wie man den Personen Leben einhaucht, wie man sie einzigartig macht.  Diese Geschichte wäre nichts ohne ihre Charaktere, denn sie sind der Grund, warum man sich so schnell in der Geschichte von Jette verliert.
    Das besondere an den Büchern von Frau Feth? Eindeutig die Sichtwechsel und die Tatsache, dass der Leser von Anfang an weiß, wer der Mörder ist und es trotzdem spannend bleibt. Die Geschichte wird aus vielen Sichten erzählt, aus der Sicht von Jette, von ihrer bester Freundin Merle, Jettes Mutter Imke, aus der Sicht von dem Kommisar Bert Melzig (der in allen Büchern präsent ist) und natürlich auch aus der Sicht des Mörders. Das ist der Grund, warum es niemals langweilig ist, denn die einzelnen Personen habe auch ihre "privaten" Probleme, wie die gescheiterte Ehe des Polizisten oder Imkes Sorge um ihr Tochter. So dreht sich die ganze Handlung nicht nur um den Mord, sonder hat noch viele kleine Nebenhandlungsstränge.
    Die Liebesgeschichte zwischen Jette und Luke nimmt genau die richtige Menge an Platz ein, sie lenkt nicht vom Geschehen bzw. der Handlung ab, ist aber trotzdem vorhanden und versorgt die  Geschichte mit der nötigen Portion Dramatik. Was mich persönlich etwas gestört hat, war die Tatsache, dass Jette nun schon zum fünften (!) Mal "Opfer" eines Verbrechens wird. Ich meine, wie glaubwürdig und wahrscheinlich ist das? Aber nun gut, darauf baut die Geschichte schließlich auf.

    Die Spannung braucht einige Zeit, um zu wachsen. Ab der Hälfte konnte ich das Buch nicht zur Seite legen und habe es an einem Stück gelesen. In diesem Buch passieren mehr Morde als in den anderen Büchern und das trägt definitiv zur Spannung bei, dieser Wettlauf gegen die Zeit. Auch an heftigen Szenen wurde dieses Mal nicht gespart. Das Finale war wie gewohnt spannungsgeladen und dramatisch. Und wie immer ein wenig zu kurz. Denn die ganze Handlung läuft darauf hinaus und als man dann endlich beim Showdown angelangt ist, ist dieser schon nach 10 Seiten vorbei und lässt einen atemlos das Buch zuklappen.

    Wie immer hat Monika Feth ein schwieriges Hauptthema gewählt, um daraus eine interessante und gelungene Geschichte zu machen. Ich bewundere Frau Feth dafür, dass sie sich an jedes Thema wagt, gut recherchiert und dem Leser somit das Gefühl gibt, die Geschichte direkt mitzuerleben.

    Schreibstil:
    Der Schreibstil ist so eine Sache. Viele werden sagen, dass dieser Schreibstil poetisch und absolut toll ist. Und ja, irgendwo ist er das ja auch, aber trotzdem hat er mich an manchen Stellen einfach nur genervt. Man merkt, dass Frau Feth versucht hat, möglichst dramatisch zu schreiben. Das ist ihr gelungen. Aber oft war es mir einfach zu viel Dramatik. Viele Beschreibungen waren einfach nur unnötig, sorgten zwar für die dichte Atmosphäre, verhinderten aber die Spannung. Ganze Kapitel hätte man weglassen können, dann hätte das Buch 100 Seiten weniger, eine durchgehende Spannung und die volle Punktzahl.

    Cover:
    Schlicht, wie immer. Symbolisch, wie immer. Passt zur Reihe, wie immer. Gefällt mir, wie immer.

    Fazit:
    Ein atmosphärisch dichter Thriller mit tollen Charakteren und interessanter Handlung. Leider kam die Spannung erst nach der Hälfte auf, und der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Für Fans von Monika Feth bzw. der Jette-Thriller ein Muss und eine Empfehlung an alle, die sich jetzt, nach dem Lesen der Rezension, denken: "Hört sich gut an, sollte ich vielleicht lesen."
    3,5 Sterne (von 5).

    3 Kommentare:

    1. Schöne Rezi ;) Ist echt lustig, wie bei diesem Buch die Meinungen auseinander gehen. Für mich ist dies das beste Buch der Reihe ;)

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    2. @Wonder_: Danke :) Ich fand das Buch ja nicht schlecht, ich finde nach wie vor, dass Monika Feth eine super Autorin ist und ihre Bücher immer wieder schön zu lesen sind. Das beste Buch der Reihe ist für mich "der Scherbensammler", weil mir die Thematik so unglaublich gut gefallen hat. Über so etwas habe ich noch nie ein Buch gelesen :) Hoffentlich bleibt "der Sommerfänger" nicht der letzte Teil der Jette-Thriller.

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    3. Als erstes will ich zu den Nachteilen dieses Buches kommen. Nachteile sind erstens, dass ich diese Autorin und diese Buchreihe um Jette erst jetzt entdeckt habe, Nachteil ist auch, dass ich die Vorgänger noch nicht gelesen habe!

      Ein bißchen hat es mich schon geärgert, dass ich so „mittendrin“ aus einer Reihe ein Buch gelesen habe. Allerdings ist es für das Verstehen der Geschichte unerheblich, ob man die Vorgänger gelesen hat.

      Von Beginn an spannend bleibt es auch so bis zum Ende der Geschichte.

      Jette ist wieder verliebt, doch leider läuft mit Luke nicht alles so gut. Er zieht sich oft tagelang zurück und Jette weiß eigentlich nichts über ihn. Nur dass sie Luke liebt. Als der Mitbewohner von Luke ermordet wird, beginnt eine Hetzjagd, bei dem die Liebe zwischen Jette und Luke und das gegenseitige Vertrauen auf eine harte Probe gestellt wird bis es schließlich zum Showdown kommt.

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