Montag, 14. November 2011

Rezension: "Wenn du mich siehst"

  • Titel: Wenn du mich siehst
  • Autorin: Tara Hudson
  • Übersetzerin: Ute Brammertz
  • Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (29. August 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453267230
  • ISBN-13: 978-3453267237
  • Originaltitel: Hereafter



  • Handlung:
    Amelia ist tot. Ertrunken in einem Fluss. Das ist alles, was sie weiß - ihren Namen und wie sie gestorben ist.
    Sie ist nun ein Geist, unsichtbar für die Menschheit. Nur nicht für Joshua. Durch Zufall findet sie heraus, dass er sie sehen kann - als einziger.
    Zusammen wollen sie herausfinden, wer Amelia wirklich ist und warum sie sterben musste. Ein Weltlauf gegen die Zeit beginnt, denn dunkle Gestalten sind hinter Amelia her und sie tun alles, um sie zu bekommen...


    Eigene Meinung

    Ein Geistermädchen verliebt sich in einen sterblichen Jungen. Gab es das nicht schon mal? Neu ist diese Thematik nicht, aber Potential hat sie. Die Herausforderung besteht darin, dieses Potential auszunutzen. Das hat die Autorin gemacht - leider nur teilweise. Sie hat zwar eigene Ideen reingebracht, der Rest war aber schon "bekannt". Daher wirkten manche Passagen vorsehbar und zogen sich etwas. Richtig fesseln konnte mich das Buch nur selten. Oft hatte ich das Gefühl, dass die Handlung zu langsam vorangeht und sich vieles wiederholt. Ein roter Faden war für mich leider nicht erkennbar.

    Das Geistermädchen Amelia ist ein netter und naiver Charakter, der aber leider ein wenig flach bleibt. Nicht immer konnte ich ihre Taten nachvollziehen, aber trotzdem ist sie eine sehr liebeswürdige Person, da sie ihre Gefühle zeigt und sich mit Joshua wirklich Mühe gibt. Joshua war für mich das Highlight des Buches - verständnisvoll, ehrlich, nett, aber trotzdem mit Ecken und Kanten, sodass ich ihn sofort gemocht habe und ich wirklich gerne mal kennen lernen würde - wenn es denn ginge. ;) Als Liebespaar sind die beiden wirklich süß, aber irgendwie auch nicht mehr. "Oberflächlich" ist das falsche Wort, aber so richtig berühren konnte ihre Beziehung mich nicht. Woran das lag kann ich selber nicht so genau sagen. Trotzdem hatte ich viel Spaß mit den beiden und habe ihre Geschichte gerne mitverfolgt.

    Ein paar Sachen, die mich an "Wenn du mich siehst" gestört haben. Erstens: Ohne zu Spoilern, wozu war die Sache mit Joshuas Oma gut? Sie hat die Geschichte kaum weitergebracht und man hätte das Ganze auch ein wenig anders in die Handlung einbauen können. Aber gut. Zweitens, ein paar Logikfehler, die ich aber nicht erläutern kann, aufgrund der Spoiler. Und drittens das Ende. Übertrieben, verwirrend und sehr ausbaufähig. Wer das Buch gelesen hat, weiß wovon ich rede, wer das Buch aber noch lesen will, sollte sich auf jeden Fall seine eigene Meinung bilden, denn das ist nur mein ganz persönlicher Eindruck!

    Trotz der negativen Punkte habe ich das Buch genossen und gerne gelesen. "Wenn du mich siehst" ist ein ruhiges, nicht zu kompliziertes Buch für zwischendurch, das zwar eingefleischte Fantasyfans etwas enttäuschen könnte, für Neueinsteiger aber wie geschaffen ist. Die Geschichte bietet einige sehr berührende Szenen, leider aber auch unlogische Handlungsstränge. Hier kann ich wirklich nur sagen: bildet euch selber eine Meinung, denn das ist ein Buch, an dem die Meinungen sich spalten können!

    Ob ich die Fortsetzung lesen werde, sei dahingestellt. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Wegen der Handlung lohnt es sich sicherlich,aber trotzdem kann "Wenn du mich siehst" leider nicht auf der Erfolgswelle einiger Jugendbücher mitschwimmen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, schließlich ist das ein Debutroman und daher können wir auf weitere Werke von Tara Hudson freuen.

    Schreibstil & Cover:
    Der Schreibstil ist leicht lesbar, nur manche Formulierungen ließen mich den Satz zwei Mal lesen. Ich habe aber den Verdacht, dass das eher an der Übersetzung liegt.
    Das Cover ist schlicht gehalten, ruhig wie die Geschichte selbst. Mir persönlich haben es die Farben sehr angetan.

    Fazit:
    Kein Meisterwerk und kein Buch, das auffällig aus der Masse heraussticht. Trotzdem durchaus lesbar und unterhaltsam. "Wenn du mich siehst" würde ich vor allem den Neueinsteigern in die Fantasyliteratur empfehlen. Das ist ein typischer Fall von einem Buch, bei dem es am besten ist, sich selbst eine Meinung zu bilden. 6 Punkte (von 10) - das ist meine Meinung.


    ! Ich bedanke mich ganz herzlich bei Heyne fliegt für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares !

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