Montag, 11. Juni 2012

Kurzrezension: "Erebos"


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  • Titel: Erebos
  • Autorin: Ursula Poznanski
  • Broschiert: 485 Seiten
  • Verlag: Loewe Verlag
  • VÖ: 6. Juni 2011
  • ISBN-10: 3785573618
  • ISBN-13: 978-3785573617


Handlung:
In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht – Erebos. Wer es startet, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Regeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und wer gegen die Regeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann Erebos auch nicht mehr starten.
Erebos lässt Fiktion und Wirklichkeit auf irritierende Weise verschwimmen: Die Aufgaben, die das Spiel stellt, müssen in der realen Welt ausgeführt werden.
Auch Nick ist süchtig nach Erebos – bis es ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen … (via)

Erebos ist ein Spiel.
Es beobachtet dich,
es spricht mit dir,
es belohnt dich,
es prüft dich,
es droht dir.

Erebos hat ein Ziel:
Es will töten.


Meine Meinung:

Erebos ist ein Jugendbuch, das nicht nur unterhält, sondern auch etwas lehrt. Es zeigt die Gefahren einer Spielsucht an einem ganz konkretem Beispiel und macht die Geschichte erst dadurch so erschreckend real. Alles fängt ganz harmlos an, man lernt als Leser den Protagonisten Nick kennen, einen Jungen, der sich für Basketball, Rockmusik und für Emily interessiert. Zusammen mit ihm wird dem Leser bewusst, dass an Nicks Schule etwas im Umlauf ist - ein Computerspiel, "Erebos". Schließlich bekommt auch er das Spiel in die Hände und fängt an, zu spielen. Natürlich ist man skeptisch, denn die Regeln sind außergewöhnlich. Man darf das Spiel nur alleine spielen, mit keinem darüber reden und wenn man rausfliegt, kann man das Spiel nicht mehr neu starten. Nick spielt das Spiel und wird schließlich süchtig danach. Am Anfang fand ich die Szenen, die quasi in dem Spiel spielen, ein wenig zäh. Sie konnten mich nicht unterhalten, doch das änderte sich, denn man gewöhnt sich dran. Nick ist ein angenehmer Protagonist, der ziemlich intelligent und reif wirkt. Besonders ans Herz gewachsen ist er mir nicht, aber ich mochte ihn das ganze Buch über. Genauso wie die ganzen anderen bunten Charaktere, die man anfangs ganz falsch einschätzt. Im Laufe der Geschichte wird man nämlich vom ein oder anderen überrascht.

Die Handlung an sich ist durchaus interessant und nach 150 Seiten empfand ich sie auch als sehr spannend. Vor allem am Ende konnte ich gar nicht aufhören zu lesen und hab das Buch tief in der Nacht zugeschlagen, ich musste wissen, wie es endet. Und ich war zufrieden, das Ende war zwar anders, als ich es erwartet hätte, aber durchaus annehmbar. Ein bisschen mehr Schockmomente hätte ich mir gewünscht, aber diese wurden durch die emotionalen Aspekte wettgemacht. So konnte ich das Buch sehr glücklich zuschlagen.
An den Schreibstil (ziemlich jugendlich) musste ich mich zuerst gewöhnen, aber nach 50 Seiten fiel er mir gar nicht mehr auf. Die kleine Liebesgeschichte zwischen Emily und Nick war sehr süß, aber keinesfalls oberflächlich, sondern eher realistisch. Ich finde, es hat die ganze Handlung nochmal abgerundet.

Fazit:
Ein erschreckendes Jugendbuch, das hoffentlich einigen die Augen öffnet, was die Gefahr der Computerspiele angeht. Gut ausgearbeitete Charaktere, eine tolle Idee und wunderbare Umsetzung, die einige Überraschungen bereit hält. Insgesamt ein sehr gutes Buch von Frau Poznanski und ich freue mich schon sehr auf "Saeculum", ein weiteres Jugendbuch aus ihrer Feder, das schon griffbereit im Regal steht. Durchaus empfehlenswert!

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